

Hamburg, 2005
Das Kontorhausviertel im Herzen Hamburgs zwischen Steinstraße und Messberg, Klostertor und Domstraße ist mit seinen weltberühmten Bauten wie dem Chilehaus, dem Mohlenhof oder dem Sprinkenhof städtebaulich einmalig auf der Welt. Gleichzeitig ist die Lage des Kontorhausviertels zwischen Innenstadt und HafenCity künftig von ganz besonderer Bedeutung. Dies gilt sowohl für die sich nun bietende Chance der Wiederbelebung des Kontorhausviertels, als auch für die Stärkung und die Schaffung von Wegebeziehungen zur HafenCity.
Derzeit leidet das Kontorhausviertel unter erheblichen Leerständen der Laden- und Büroflächen und fehlender Aufmerksamkeit, vor allem in den Abendstunden und am Wochenende, sowie einer äußerst unattraktiven Gestaltung des öffentlichen Raumes, insbesondere des Burchardplatzes. Ziel aktiver Stadtentwicklungspolitik muss neben der Stärkung des Wirtschaftsstandortes Kontorhausviertel daher auch die Stärkung des Wohnstandortes und die Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Raumes sein.
Um eine langfristige Wiederbelebung des Kontorhausviertels zu erreichen, ist die Stärkung des Wohnstandortes Kontorhausviertel unerlässlich. Insbesondere die vielseitig beklagte fehlende Aktivität in den Abendstunden und am Wochenende lässt sich grundlegend nur durch die Stärkung des Wohnens im Kontorhausviertel erreichen.
Das übergeordnete Ziel dieses Gutachtens ist es, Realisierungsoptionen für die Steigerung der Wohnnutzung im Kontorhausviertel unter besonderer Berücksichtigung möglicher Revitalisierungschancen ungenutzten Stadtraumes zu untersuchen. Das Gutachtenergebnis ist als Denkanstoß für die Entwicklung des Kontorhausviertels als Wohnstandort zu verstehen. Das Interesse bei potentiellen Bewohnern soll geweckt werden.
Um allen Szenarien eines städtischen Wohnquartiers gerecht zu werden, werden beispielhaft die vorhandenen Qualitäten und das Potential für die Entstehung eines in Hamburg bisher nicht vorhandenen europäischen urbanen Großstadtquartiers, in dem sich Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Kultur mitten in der Stadt zu einer bunten pulsierenden Mischung verbinden, herausgearbeitet. Dazu werden im Gutachten folgende Themengebiete betrachtet:
– Umnutzung von Grün- und Freiflächen
– Umnutzung leerstehender Büroflächen
– Innerstädtische Wohnverdichtung
– Temporäre Wohn- und Nutzungsformen
Unter Firmierung Blauraum Architekten GmbH