Transformation von Bestandsquartieren

Hamburg, 2019

Haus der Möglichkeiten

Wohnen – und was noch? – so lautete das städtebauliche und architektonisches Konzeptfindungsverfahren zur Weiterentwicklung der genossenschaftlichen Siedlungsbestände der 1950er bis 1970er Jahre in Hamburg. In den 1950er und 1970er Jahren bestand ein hoher Druck auf dem Hamburger Wohnungsmarkt, der zum einen durch die im Krieg zerstörten Wohnungen entstand, darüber hinaus aber auch durch eine hohe Anzahl von Zuzügen in die Stadt verstärkt wurde. Dadurch bedingt entfalteten auch die genossenschaftlichen Wohnungsbauunternehmen eine rege Bautätigkeit. Heute steht Hamburg durch starkes Wachstum erneut vor den Herausforderungen: Bezahlbarer Wohnraum und leistungsfähige Intrastruktur müssen Schritt halten.

Ziel des Verfahrens war es, in enger Zusammenarbeit mit acht Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften und einer Stiftung Ideen für insgesamt 14 Siedlungen zu entwickeln. Innovative Lösungsansätze sollten eine Diskussion über mögliche Entwicklungsstrategien eröffnen.

Siedlung Allensteiner Strasse: Haus der Möglichkeiten

Der Altbestand der Siedlung „Allensteiner Straße“ ist mit seinem Überhang an Zwei- und Drei-Zimmerwohnungen für die steigende Nachfrage an Single-Wohnungen, barrierearmen Kleinwohnungen aber auch Wohnungen für Großfamilien, Wohn- und Baugemeinschaften wenig geeignet. Als Ersatzneubau oder als Nachverdichtungsbau eröffnet das Haus der Möglichkeiten dem Quartier die Chance, neue Wohnformen, vom Clusterwohnen bis hin zu großen Familienwohnungen, zu etablieren. In den Obergeschossen ist eine Vielzahl an Wohnungsgrundrissen um ein innenliegendes Treppenhaus angeordnet als Baukastenprinzip nahezu beliebig stapelbar.

Das Erdgeschoss bietet Möglichkeiten nicht nur das Quartier sondern auch den umgebenden Stadtraum mit quartiers- und stadtgemeinschaftlichen Nutzungen aufzuwerten.

  • Info:Haus der Möglichkeiten – Gemeinschaftshaus für Bestandsquartiere der 1950er bis 1970er Jahre
  • Lage:Hamburg
  • Auftraggeber:Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen
  • Verfahren:Städtebauliches und architektonisches Konzeptfindungsverfahren

Unter Firmierung Blauraum Architekten GmbH

Blick von der Tilsiter Straße – Vorher und Nachher
Prototypischer Charakter

Möglichkeiten „Quartiersbenefit“ – Erdgeschoss

Möglichkeiten „Stadtbenefit“ – Erdgeschoss

Als Ersatzneubau oder als Nachverdichtungsbau eröffnet das Haus der Möglichkeiten dem Quartier die Chance, neue Wohnformen zu integrieren. Das Erdgeschoss bietet Möglichkeiten nicht nur das Quartier sondern auch den umgebenden Stadtraum mit quartiers- und stadtgemeinschaftlichen Nutzungen aufzuwerten.