Forschung I Umwandlung von Gewerbe

2017

Forschungsprojekt zur „Umwandlung von Nichtwohngebäuden in Wohnimmobilien“

Im Auftrag des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) wurde ein Forschungsprojekt zur “Umwandlung von Nichtwohngebäuden in Wohnimmobilien” durchgeführt.
Ziel der Untersuchung ist es, einen systematischen Überblick über das Umwandlungsgeschehen in Deutschland zu gewinnen, die Umwandlungsprojekte zu analysieren sowie Erfolgsfaktoren und Hemmnisse für Umwandlungen herauszuarbeiten. Das Forschungsfeld hat sieben Modellvorhaben begleitet und ausgewertet, um weitere Hinweise auf die konkreten bau-, planungs- und genehmigungsrechtlichen Rahmenbedingungen, Verhaltensweisen und Handlungslogiken beteiligter Akteure sowie auf Anreize zu erhalten, die dazu geeignet sind, Umwandlungsprozesse zu qualifizieren und zu stimulieren.

Kurzbericht des Forschungsprojektes
In vielen prosperierenden Städten gibt es Knappheiten am Wohnungsmarkt, die Miet- und Kauf-preise steigen und der Bedarf an zusätzlichem Wohnraum ist hoch. Aufgrund von veränderten Objekt- und Standortanforderungen sowie wirtschaftlichem und demografischem Wandel hat sich in vielen dieser Städte sukzessive ein struktureller Leerstand bei Büro-, Gewerbe- und Industriegebäuden, sozialen Infrastruktureinrichtungen und sonstigen Nichtwohnimmobilien aufgebaut. Es stellt sich die Frage, inwieweit komplette oder teilweise Umwandlungen von Nichtwohngebäuden in prosperierenden Städten zu einer Entlastung des Wohnungsmarktes beitragen können.

Da keine systematische Erfassung und Analyse der Umwandlungsaktivitäten in Deutschland vorlag, haben das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (ehemals BMVBS) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) eine Studie zum Thema „Umwandlung von Nichtwohngebäuden in Wohnimmobilien“ in Auftrag gegeben.

Ziel dieser Untersuchung ist, einen systematischen Überblick über das Umwandlungsgeschehen in Deutschland zu gewinnen, die Umwandlungsprojekte zu analysieren sowie Erfolgsfaktoren und Hemmnisse für Umwandlungen herauszuarbeiten. Die Studie soll den Erfahrungsaustausch fördern und Empfehlungen für Akteure bereitstellen. Im Rahmen dieser Studie wurden bundesweit 229 seit 2006 realisierte bzw. geplante Umwandlungsprojekte recherchiert. Bei 24 Fallstudien wurde eine vertiefende Analyse durchgeführt.

Die Studie gelangt zu dem Ergebnis, dass die Umwandlung von Nichtwohngebäuden in Wohnraum ein geeignetes Instrument ist, um fehlende Wohnangebote (Qualität der Objekte) als auch Wohnangebote an besonders nachgefragten Standorten (Quantität) zu schaffen. Dies trifft vor allem für Städte in Wachstumsregionen mit Wohnungsmarktengpässen zu.

So bieten Umwandlungen die Chance, in Verdichtungsräumen trotz Flächenknappheiten attraktive innerstädtische Wohnungen zu entwickeln. Aber auch in Schrumpfungsregionen bedienen Umwandlungsprojekte in attraktiven Lagen die Nachfrage nach qualitativ höherwertigem Wohnraum.

Forschungsprojekt „Umwandlung von Nichtwohngebäuden in Wohnimmobilien“

  • Info:Forschungsprogramm Experimenteller Wohnungs- und Städtebau
  • Herausgeber:Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Bonn
  • Projektleitung:IfS Institut für Stadtforschung und Strukturpolitik GmbH
    mit Dipl.-Ing. Carsten Venus